Wo fang ich bei dieser Geschichte am besten an? Vielleicht damit, dass ich nie einen VW Bus haben wollte... Oder damit, dass es eigentlich nur ein Mopped-Transporter mit Klappbett werden sollte... Wie du gleich sehen wirst ist es dann doch irgendwie eskaliert ;) Als ich die Bilder zum Zeitpunkt des Ausbaus gemacht habe, waren sich nicht für die breite Masse gedacht, sondern eher als persönliches Tagebuch. Allerdings wächst man im laufe der Zeit in eine Community rein, wo man gerne seine Fortschritte und Erfahrungen teilt. Sieh es mir also bitte nach, wenn dich die Qualität der Bilder nicht gleich vom Hocker haut. Es geht mir um den Inhalt und das du für dein Projekt vielleicht etwas mitnehmen kannst.
Der Beginn eines großartigen Projekts
Erstes Leben als Vorführfahrzeug für Fahrzeugeinrichtungen.
Zweites Leben als Werkstattwagen eines Aufbauherstellers für Feuerwehrfahrzeuge
Im dritten Leben soll es nun Offroad-Camper werden. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nicht geahnt, auf was ich mich da einlassen würde.
Alles muss raus!
Um eine saubere Grundlage für einen gemütlichen Van-Ausbau zu haben musste der Bus erstmal nackig gemacht werden. Inneneinrichtung, Wandverkleidungen, Boden – alles raus! Da die Regale doch mehr Spuren als erwartet in den später wieder sichtbaren Teilen hinterlassen haben, habe ich mich entschieden diese Teile mit GFK zu laminieren.
Wie hast du bei deinem Innenausbau angefangen? Musstest du auch erstmal alte Teile zurück bauen oder hast du dir ein leeres Auto gekauft? Brauchst du Hilfe bei der Planung? Schreibe es mir über mein Kontaktformular.
Die erste Grundriss-Planung
Wie in der Einleitung der Seite angedeutet war die ursprüngliche Idee mehr oder weniger ein Moppedtransporter mit Klappbett. Leider ist die Ladefläche meines T5´s für meine fette Reiseenduro nicht hoch genug. Da ich noch seit Jahren ein Schlachboot im Keller liegen hatte, welches viel zu selten benutzt wurde, dachte ich mir dann muss das eben mit. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Küche auch noch auf einem Trolly angedacht, damit man auch draußen kochen kann. Es stellte sich recht schnell heraus, dass die Lösung viel zu schwer und unhandlich ist.
Arbeiten die später keiner sieht > Kabel verlegen und isolieren
Wahnsinn, was bei der Kabelverlegung zusammen kommt. Obwohl ich mich größtenteils nur auf das nötigste beschränkt habe, bin ich doch bei etwa 150m Leitungslänge.
Um Kältebrücken und Kondenswasser so gut als möglich zu vermeiden habe ich sämtliche Blechteile großzügig mit 19mm Armaflex* isoliert. Die Isolation des Bodens kommt erst mit der neuen Bodenplatte. Auf zusätzliche Dämmung mit Alubutyl* habe ich bewusst verzichtet.
Alle mit GFK laminierten Teile habe ich zuvor schwarz lackiert. Damit habe ich eine spannende raue Oberfläche und einen schönen Kontrast für den späteren Ausbau.
Willst du wissen, was ich alles für elektrische Geräte berücksichtigt habe oder brauchst du Tipps bei deiner E-Planung? Schreibe mir gerne über mein Kontaktformular!
Aus alt mach neu – Innenausbau Teil 1
Dank der alten Verkleidungen hatte ich Schablonen für die neuen. Für die Wände und den Himmel habe ich 4mm Gabun Multiplex genommen und von beiden Seiten mit einer Lasur behandelt. Um das Holz gegen eventuelle Feuchtigkeit zu schützen, habe ich mich für wetterfeste Lasur entschieden. Ebenfalls wichtig bei der Auswahl der Lasur ist auch, dass sie für den Innenbereich geeignet ist. Im Zweifelsfall hättet ihr sonst einen unangenehmen Geruch, den ihr nicht mehr raus bekommt. Der Boden ist eine 12mm Multiplex-Platte mit beidseitiger Kunstharzbeschichtung. Für die Isolation von unten mit 19mm Armaflex* beklebt. Obendrauf kommt später noch ein PVC Belag.
Langsam wird es wohnlich – Innenausbau Teil 2
Nach vielen schlaflosen Nächten und unzähligen Entwürfen kann ich nun endlich mit dem Möbelbau beginnen. Grundlage für mein Layout war die Verlastung von meinem Schlauchboot mit dazugehörigem Motor.
> Geht es also mal zu Lande nicht weiter, geht es auf´s Wasser ;)
Natürlich dürfen auch der Potter Porti* und eine Kühlbox* nicht fehlen. Die Küche ist im hinteren Bereich. So habe ich den Dunst vom Kochen nicht im Auto und stehe dank der Heckklappe trotzdem immer im Trockenen.
Als Baumaterial habe ich 12mm Birken-Multiplex verwendet. Birke ist verhältnismäßig leicht, stabil und die Oberfläche lässt sich immer wieder aufarbeiten. Für eine maximale Stabilität sind alle Seiten umlaufend mit U- bzw. Winkel-Profilen verschraubt.
Endlich fertig - Innenausbau Teil 3
Hier siehst du nun meinen fertigen Busausbau. Zwei Wochen Urlaub haben trotz 120h Vollgas nicht gereicht um alles zu schaffen. Viel Zeit hat mich auch der eigene Anspruch gekostet – schließlich soll zum Schluß ja alles perfekt sein. Es gab viel anzupassen und kleine Hürden, die erst beim Bauen aufgefallen sind. Aber ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Ein cooler Offroader braucht natürlich auch eine ensprechende Beklebung
Ursprünglich geplant war eigentlich nur ein dezenter Seitenstreifen im freundlichen anthrazit passend zu den Stoßstangenelementen. Nach Rücksprache mit einer Fachfirma stellte sich heraus, dass es nicht so einfach ist wie ich es mir vorgestellt habe.
Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf dieses fette Design gestoßen und im Nachhinein dankbar, dass es nicht beim ersten Anlauf geklappt hat. Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Neue Schuhe für den Bus
Heute gibt´s einen ersten Eindruck meines Offroadumbaus. Ich bin jetzt auf 225/65 R17 BFG AT´s unterwegs in Verbindung mit einem Seikel Desert-Koni Fahrwerk. Ja nicht die günstigste Kombi, aber definitiv eine sehr gute. Es ist die maximale Reifendimension die man mit 17“ fahren kann ohne die Karosserie oder Getriebeübersetzung anpassen zu müssen. Also Minimaler Aufwand und trotzdem cooler Look. Besonders gut gefallen mir die roten Stoßdämpfer. Die ganze Aktion hat mir insgesamt 53mm mehr Bodenfreiheit gebracht.
Der E.S.E.L
Der Zubehörmarkt für Dachgepäckträger ist groß. Ich finde allerdings die meisten verpassen den großen Van´s nur einen Baustellen-Fahrzeug Look. Ich habe lange gesucht bis ich meinen Favoriten auf der Abenteuer & Allrad Messe in Bad Kissingen gefunden habe. Nebenbei bemerkt ein großartiges Event für echte Offroad-Fans. Ich finde das einzigartige Design mit den Astabweisern die fließend in den Dachgepäckträger übergehen und den integrierten Zusatzscheinwerfern machen dieses Teil zu einem absoluten Must-Have. Nicht nur optisch konnte mich das Konzept von gmb-mount überzeugen. Überall auf dem Dachgepäckträger sind Gewindenieten in denen man die Ladung „fest“ oder über Ringschrauben entsprechend des Bedarfs fixieren kann. An den Seiten finden sich noch Air-Line Elemente, in denen sich mit entsprechenden Adaptern noch Offroad-Zubehör wie Spaten und Hi-Lift oder eben eine Markise verlasten lassen. Zugegeben der Aufbau war nicht ganz einfach, dafür ist das Ergebnis umso besser.
Es werde Licht – Teil I
In den nächsten Beiträgen möchte ich dir meine ganze Zusatzbeleuchtung vorstellen. Fangen wir mit den im Dachgepäckträger integrierten Zusatzscheinwerfern an. Die Firma gmb-mount hat sich hier aus gutem Grund für die LPX Prime Extreme von VisionX entschieden. Sie fügen sich optimal ins Gesamtbild ein und zur Helligkeit brauch ich wohl nicht viel sagen ;-)
Es werde Licht – Teil II
Kommen wir als nächstes zur Umfeldbeleuchtung. Diese war so gar nicht geplant aber als es eines Abends abseits des Asphalts vorwärts nicht mehr weiter ging und ich mich ein ganzes Stück rückwärts durch dicht bewachsene Piste kämpfen musste, wusste ich was mir fehlt. Geplant, getan. Aus ästhetischen Gründen habe ich mich für die SI8 von Labcraft entschieden. Diese fügen sich sehr gut ins Gesamtbild ein und haben ein schön breites Lichtbild.
Loch im Bulli
Wer auch im Bus unterm Sternenhimmel schlafen möchte, braucht erstmal genügend Mut, ein großes Loch in sein geliebtes Auto zu schneiden. Außer einem schönen Ausblick kann ich nachts nun auch ruhiger schlafen, da die Schiebetür zum Lüften nicht mehr offenstehen muss. Auch im Allgemeinen macht es den ganzen Innenraum freundlicher. Die integrierte Verdunkelung und das Fliegengitter runden das Ganze ab.
Unverzichtbare Offroad-Gadgets
Wer sich abseits des Asphalts beweget, muss auch mal damit rechnen sich fest zu fahren. Um mich selbst bergen zu können habe ich vorne und hinten solide Anschlagpunkte montiert. Eine Übersicht meines Bergzeugs findest du hier.
Für eventuelle Wasserdurchfahrten habe ich noch die Ansaugung höher gelegt. Neben der Erhöhung der Watttiefe kann man nun auch dem Motor bei der Arbeit lauschen. Ich liebe diese Geräuschkulisse ;)
Unterboden und Hohlraumkonservierung
Wer ins Gelände und damit auch durch Wasser und Schlamm furten will, der muss auch an Stellen Vorbereitungen treffen, die nicht so offensichtlich sind.
Wasser und der damit verbundene Dreck sucht sich seinen Weg. Und was nützen einem fette Reifen und ein toller Ausbau für Unmengen von Geld, wenn einem die Bude schlussendlich von unten weg gammelt.
Ich habe mich nach langen Recherchen beim Unterbodenschutz für Dinitrol 4942* und bei der Hohlraumkonservierung für Seilfett* entschieden.
Der Abschluss - Polsteraufbereitung
Ein Leben als Werkstattwagen und 200.000 km auf der Uhr hinterlassen natürlich ihre Spuren. Ich hatte mich schon nach neuen Sitzen umgeschaut, als zufällig auf einen Fahrzeugaufbereiter aufmerksam geworden bin, der meinte, dass er diese Polster wieder retten kann. Das Ergebnis hat mich echt aus den Latschen gehauen. Von den 200.000 km waren nach seinem Einsatz nichts mehr zu sehen. Klasse!
Testfahrt
In der Theorie hat sich bis hier hin ja alles gut angehört und einigermaßen aussehen tut es auch... Aber fuktioniert alles so wie ich es mir vorgestellt habe?
Eindeutig JA! Die AT-Reifen und die Höherlegung reißen einiges raus. Mit dem Dachgepäckträger habe ich schon so manche Lasten bewegt. Natürlich nutzt sich der Ausbau mit der Zeit ab, aber ich habe für den Innraum bewusst etwas robustere Materialien genutzt um ihn regelmäßig auswischen und bei Bedarf auch abziehen zu können. So sieht er doch immer wieder wie neu aus.
Belohnung
Wieder begann alles mit einer fixen Idee und dem Kopfschütteln anderer als ich ihnen erklärte, dass ich eine Hängematte* auf meinem Dach abspannen will. Aber wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg und ich denke nach all der harten Arbeit und den unzähligen schlaflosen Nächten habe ich es mir verdient auch mal ein bisschen abzuhängen ;)