Wasseraufbereitung - Das Wichtigste zusammengefasst


Wasseraufbereitung in der Natur


Wenn du Draußen autark sein möchtest oder auf längeren Outdoor-Abenteuern nicht immer Unmengen an Wasser mitschleppen willst, musst du dich irgendwann mit dem Thema Wasseraufbereitung beschäftigen. Da dieses Thema sehr komplex ist, möchte ich dir hier die wichtigsten Grundlagen an die Hand geben.

Leider ist das meiste Oberflächenwasser auf Grund der Bevölkerungsdichte bei uns nicht unbehandelt trinkbar. Wirklich gefährliche Verunreinigungen lassen sich nicht mit dem bloßen Auge erkennen. Grundsätzlich müssen wir bei Wasser aus der Natur mit drei Gefahren rechnen. Diese sind Mikroorganismen, chemische Verunreinigungen und Schwermetalle.

Zu den Mikroorganismen zählen Bakterien, Protozonen und Vieren. Letztere kommen zumeist nur in der Nähe von Siedlungen vor. Mit Bakterien und Protozonen solltest du immer rechnen.


Die sicherste Methode alle Mikroorganismen abzutöten ist das Abkochen. Die meisten sterben schon bei 70°C ab. Dieses Verfahren nennt man Pasteurisieren. Einige wenige Mikroorganismen sterben allerdings erst bei 100°C ab. Aus diesem Grund solltest du eine Kochzeit von mindestens 3 Minuten einhalten. Hierbei ist zu beachten, dass du diese je 300 Höhenmeter um 1 Minute verlängern musst. Da das "sichere" Wasser natürlich (auch in Flaschen!) wieder verkeimen kann, solltest du es innerhalb von 24h aufbrauchen.


Alternativ zum Abkochen gibt es auch kleine Helferlein wie Micropur*, welche Mikroorganismen im Wasser chemisch abtöten. Um das Wasser trinkbar zu machen muss es frei von Schwebstoffen sein und du brauchst etwas mehr Geduld, da du eine Einwirkzeit von etwa zwei Stunden hast. Dafür ist das Wasser dann aber auch bis zu sechs Monate haltbar. Um den Chlorgeschmack zu mindern, der bei dieser Methode entsteht gibt es auch Antichlor*. Auf Grund der eingesetzten Chemie empfehle ich diese Variante aber nur für Langzeit- bzw. Krisenvorräte.

Beide Varianten sind gegen Schwebstoffe, Chemikalien und Schwermetalle natürlich unwirksam.


Hier kommt die Aktivkohle ins Spiel. Aktivkohlestufen findest du meist in Wasserfiltern als Vorfilter. Es gibt sie aber auch einzeln*. In Kombination mit dem Abkochen hättest du damit schon eine sehr günstige, wenn auch umständliche Variante Wasser Draußen sicher trinkbar zu machen. Aktivkohle filtert Bestandteile wie Geruchs- und Geschmacksstoffe, Farben, Mineralölkohlenwasserstoffe, organische Kohlenwasserstoffe, Chlor, Fluorid, Ozon, Permanganat, Schwermetalle wie Blei oder Kupfer, Ammonium, pharmazeutische Wirkstoffe, Asbestfasern, Pflanzenschutzmittel und Pestizide.


Da wir doch aber eigentlich nur schnell und einfach Trinkwasser herstellen wollen empfiehlt sich die Verwendung von Wasserfiltern wie den Katadyn Combi*. Doch auch hier gibt es einige Dinge, die du beachten solltest. Zwar können mit ihnen auch Schwebstoffe herausgefiltert werden, allerdings verstopfen diese auch sehr schnell die Filtereinheit. Achte also immer auf möglichst klares Wasser. Zur Not könntest du es auch schon mit einem Socken oder deinem T-Shirt vorfiltern. Außerdem ist nur bei einer Porengröße von höchstens 0,2 Mikron die Entfernung von Bakterien und Protozonen sichergestellt. Hingegen ist es nicht sicher, dass du Viren mit herausfilterst. Höchstes einige wenige, die sich an „größere“ Partikel gebunden haben. Um Vieren heraus zu filtern gibt es wiederum spezielle Filter.

Achte bei deiner Quelle immer darauf, dass es ein Fließgewässer ist, welches nicht von weit her oder aus zivilisierten Gegenden kommt um die Belastung von Verunreinigungen möglichst gering zu halten.